Die vierte Süd-Nord-Generation

Gabriela – Naturkindergarten Eden, Halle

„An den Tagen an denen die Wörter mir entgleiten, kommen verschiedene und bunte Linienstriche leise in meine Hände und begleiten mich. Manchmal habe ich den Eindruck, dass ich sie führe, ein anderes Mal habe ich den Eindruck, dass sie sich von selbst bewegen, als wären sie Seelen, die sich selbst auf Papier zeichnen. Ich bin fasziniert von den Formen, die sie annehmen, von den Farben, die hervor scheinen, von den Botschaften, die ich versteckt zwischen ihren Federn entdecke. Ihre Anwesenheit und die Kraft ihrer Botschaften waren für mich Licht und Feuer in den langen Nächten des deutschen Winters. Nach einem intensiven Prozess, in dem ich meine Fragen überdacht und meine Antworten neu geschrieben habe, bin ich zutiefst dankbar für die Dunkelheit dieser Winternacht, denn sie hat mir erlaubt, die hellsten Konstellationen zu sehen, im innen und außen.“

„En los días en los que las palabras huyen de mí, trazos diferentes y coloridos llegan silenciosos a mis manos y me hacen compañía… A veces me parece que soy yo quien los guía; otras, tengo la impresión de que se mueven por sí solos, cómo si fueran almas que se dibujan a sí mismas sobre el papel. Me fascinan las formas que van tomando, los colores que van luciendo… los mensajes que voy descubriendo ocultos entre sus plumas o entre las patas. Sus presencias y el poder de sus mensajes fueron para mí luz y fuego en las largas noche del invierno alemán. Después de un proceso que ha sido intenso de replantearme las preguntas y de reescribir las respuestas, agradezco profundamente la oscuridad de esta noche de invierno porque me ha permitido ver las constelaciones más brillantes, adentro y afuera. „

Adelium – Annalinde, Leipzig

„Die Weihnachtsferien und das Jahresende waren die perfekte Zeit, um ein wenig weiter zu reisen und die Herzlichkeit von Steffis Familie, meiner Mentorin, auf einer persönlicheren Ebene kennen zu lernen. Die Familie empfing mich mit Würde, ich fühlte mich wie „Balthasar“, der Zauberkönig, und dank dieser Gastfreundschaft konnte ich die Traditionen kennen lernen, die deutsche Familien an Weihnachten pflegen. Von den Köstlichkeiten, dem Gesang, begleitet vom Strumming auf rechtzeitig geparkten Gitarren und Flöten, die aus Kellern geborgen wurden, die so viele Kindheitserinnerungen der Familie bergen. (…) Weihnachten im Kreise der Familie war magisch. Das Ende des Jahres war unvergesslich, weil ich die tolle Gelegenheit hatte, die Wärme meiner Kollegen zu spüren und die Stimmung in Berlin zu erleben, während das Jahr verging. Wir haben uns in Momenten, Geschichten und Speisen wiedergefunden, bei denen wir uns wie zu Hause fühlten. Natürlich wollte mein Annalinde-Projekt das auch machen. Einige Tage vor Heiligabend bot es uns auch ein besonderes Weihnachtserlebnis an, so dass wir zu den Klängen außergewöhnlicher Stimmen und Musikinstrumente sangen und ein reichhaltiges, für die Jahreszeit typisches Abendessen zu uns nahmen.“

„A pausa do natal e final do ano foi um momento perfeito para viajar um pouco mais e conhecer de forma mais pessoal o calor da família da Steffi, a minha mentora. A família recebeu-me condignamente, sentia-me o próprio “Baltazar” rei mago e graças a essa hos- pitalidade, pude conhecer mais de perto as tradições que as famílias alemãs seguem no natal. Desde as iguarias, cantorias acompanhadas de dedilhados em violas estacionadas ao tempo e flautas recuperadas de porões que guardam tantas lembranças de infância da família. (…) Foi mágico o natal em família. O final de ano foi memorável pela fantástica oportunidade de poder estar próximo do calor dos meus colegas e conhecer a vibração de Berlin quando se transita de ano. Revivemos momentos, histórias e comidas que nos faziam sentir-nos em casa. Naturalmente o meu projecto Annalinde, quis e fê-lo também. Alguns dias antes da noite de natal, ofereceu-nos também uma experiência natalina especial, de modo que ao som de vozes extraordinárias e instrumentos musicais, cantamos aos sons do natal e tivemos uma ceia farta, típica da época.“

Tattis – Gemeinschaftsschule Kulturanum, Jena

„Zurück im Projekt, rannten die Kinder auf mich zu, um mich zu umarmen, sie riefen vor Freude meinen Namen, und ich fühlte mich richtig gut. Es ist ein neues Schuljahr angebrochen, neue Schüler sind eingetroffen, aber einige Schüler haben auch den Kurs gewechselt (ich ein bisschen traurig um ehrlich zu sein). Jetzt unterstütze ich im Spanischunterricht zwei neue Klassen. Eine, die gerade erst  von Grund auf anfängt [Spanisch] zu lernen, und eine andere, die schon fortgeschritten sein sollte, es aber nicht ist, obwohl sie die älteste von allen ist. Im Hort kennen mich die Kinder aus den anderen Klassen schon, es ist schön Zeit mit ihnen zu verbringen, sie mögen mich oder zeigen es zumindest durch Umarmungen, vielen Umarmungen und sie halten meine Hand wenn ich im Gesprächskreis sitze und teilen immer ihr Obst mit mir. Wenn ich durch die Flure des Kulturanums gehe, werde ich immer von verschiedenen Schülern gegrüßt, auch von Schülern die nicht im Spanischunterricht sind. Es ist schön zu hören wie sie Wörter auf Spanisch sagen und mich fragen, ob sie es richtig gesagt haben. Auf dem Weg nach draußen verabschieden sich auch viele von ihnen (und ich muss zugeben, dass mich immer glücklich macht).“

„Volvimos al proyecto, y los peques corrieron a abrazarme, decían mi nombre con felicidad y yo solo me sentí muy bien. Ahora es un nuevo año escolar, llegaron nuevos estudiantes pero también se fueron algunos a un nuevo curso. (Si me sentí un poco triste la verdad). Ahora en clases de español apoyo a dos nuevos cursos, uno que recien empieza desde cero a aprender y otro que ya debería estar avanzado pero no es así, aunque son los mayores de todos. En el Hort, los niños de otros cursos ya me conocen, es lindo poder pasar con ellos, me tienen cariño o al menos me lo demuestran con abrazos, muchos abrazos, agarran mi mano cuando me siento en los círculos de la palabra y siempre me comparten alguna fruta. Camino por los pasillos del Kulturanum y siempre recibo saludos de diferentes estudiantes, incluso de estudiantes que no estan en clases de español, pero es agradable escucharles decir palabras en español y preguntarme si lo han dicho bien. Al salir muchos se despiden también. (Debo admitir que siempre me hace feliz).“

Nilza – Waldkindergarten Wukaninchen, Biesental

„Ich habe viele neue Dinge gelernt, z. B. Fahrradfahren, Schwimmen und andere Dinge, die ich gerade lerne. Bei all dem habe ich auch Momente der Traurigkeit erlebt, weil ich meine Familie vermisst habe, Momente, in denen ich in peinliche Situationen geraten bin und nicht wusste, wie ich mich verhalten und mit der Situation umgehen sollte. Mit der Ankunft des Frühlings und des kommenden Sommers fühle ich mich mit neuer Energie versorgt. Es ist schön zu sehen, wie alles zu blühen beginnt und alle Pflanzen sehr schnell an Leben gewinnen.“

„Tenho aprendido muitas novas coisas […] como andar de bicicleta, nadar e mais coisas que eu vou aprendendo. Nisso tudo também vivenciei momentos tristeza contas da saudades da minha família, momentos em que estive situações constrangedoras e não soube como agir, e lhe dar com a situação. Agora sinto as minhas energias renovadas com a chegada da primavera e já como o verão próximo , é lindo ver como tudo começa a Florescer e todas as plantas ganhando vida muito rápido rápido.“

Carlos – Comedia Theater, Köln

„Wie kann man genau feststellen, wann eine Reise beginnt? Wenn Sie in ein Flugzeug einsteigen oder von einem Flughafen abheben, ist es sicher nicht so. Es kommt von weiter hinten. Vielleicht an einem ungenauen Tag, an dem man die Augen öffnen und beschließen wird, anders aufzuwachen, und der morgendliche Café con leche nicht mehr existieren wird, weil die Milch ausgegangen ist… Neue Horizonte erfinden, um sich selbst zum Gehen zu zwingen, dem Regal, in dem die Normen stehen, die Beine brechen, Annahmen umstürzen und Vorurteile abbauen. Ein Carlos in tausend Teilen der dort hingehört, wo die Momente angenehm waren, unabhängig von einem bestimmten Ort auf der Karte. Wer sagt uns, woher wir kommen? Ich fühle Teil des Tisches im Haus von Juli und Samu. Mein Platz ist auch der Proberaum, wo ich lange Zeit in der Gesellschaft von Theaterleuten gelebt habe. Ich gehöre zu meinem Zimmer in die WG, in der ich jeden Morgen das Café rieche, den meine Mitbewohner lieben. Und trotz alledem, ich habe nicht aufgehört, zu meinem Zimmer in Ibarra zu gehören. Wenn ich die Wahl hätte, mit welchen kleinen Dingen ich nach Ecuador zurückkehren könnte, dann würde ich ein Stück des Rheinufers mitnehmen, um mich an die Brise und den Geruch der Feuchtigkeit zu erinnern. Ich würde ein Fragment des Doms mitnehmen, um diesen Giganten, der den Himmel berührt, nicht zu vergessen, und ich würde auch in einer kleinen Schachtel den Duft der Wohnung von Juli und Samu aufbewahren, den ich immer als den Duft von Deutschland in Erinnerung behalten werde.“

„¿Cómo se puede decir con exactitud el inicio de un viaje? Cuando se sube al avión o cuando se ha despegado de algún aeropuerto estoy seguro que no es. Viene de más atrás. Tal vez en algún día inexacto en que uno abre los ojos y decide levantarse de una forma distinta y el café con leche de todas las mañanas no existirá porque la leche se acabó…inventarse nuevos horizontes para obligarse a caminar, quebrar las patas del estante donde los estándares se pasean, tumbar suposiciones y desarticular prejuicios…Un Carlos mildividido que pertenece donde los momentos han sido agradables sin importar un lugar específico en el mapa… me siento parte de la mesa en la casa de Juli y Samu. Ahora también mi lugar es el cuarto de ensayos donde he vivido mucho tiempo en compañía de la gente del teatro. Pertenezco a mi cuarto en el WG donde cada mañana se huele el café que les encanta a mis roomies. Y a pesar de todo lo anterior no he dejado de pertenecer a mi cuarto en Ibarra… Si me dieran a escoger cosas con las que pudiera regresar a mi lugar en Ecuador, tomaría un pedacito de la orilla del Rhein para recordar la brisa y el olor a humedad. Me llevaría un fragmento de la catedral para no olvidar ese gigante que toca el cielo y además guardaría en una cajita, si se pudiera, el aroma del departamento de Juli y Samu que para siempre lo recordaré como el aroma de Alemania.“

Tayron – Initiative Bauen Wohnen Arbeiten, Köln

„Ich kam in der Kälte des Frühlings an, was nicht so war, wie ich es mir ursprünglich vorgestellt hatte: ein milderes Klima mit Blumen überall. Die drastische Umstellung von der Wärme des Strandes und der Sonne auf die Kälte des Rheins und den Wind in Köln war nicht so einfach. Seit ich mein Freiwilligenjahr begonnen habe, wusste ich, dass mich diese Erfahrung in vielerlei Hinsicht verändern würde, aber ich hätte nie gedacht, dass es auf so körperliche Weise sein würde. Nach einigen Arztbesuchen hatte ich einen Termin, bei dem man mir eine Operation vorschlug, um meine arthrotische Hüfte durch eine Prothese zu ersetzen, die 50 Jahre halten sollte. Ich war begeistert von der Vorstellung, ohne Schmerzen zu leben… Wie oft geben wir uns die Gelegenheit, etwas nicht zu wissen oder uns einfach zu verirren? Offen sein für den freien Fall ins Unbekannte. Ich verwandle mich…“

„Llegué con el frió de la primavera, la cual no pareció en nada a lo que pensé inicialmente; que sería un clima más templado con flores por todas partes. Cambiar drásticamente el calor de la playa y el sol a el frió de Rhein y el viento de Köln no estaba tan fácil…Desde que empecé mi año de voluntario sabía que esta sería una experiencia que me transformaría de muchas formas pero jamás pensé que sería en maneras tan físicas…Después de algunas citas médicas tuve una en la cual propusieron la cirugía para cambiar mi cadera con artrosis por una prótesis que duraría 50 años. Quede emocionado por la idea de vivir sin dolor…¿Cuantas veces nos damos la oportunidad de no saber algo o de simplemente perdernos? Estar bierto a caer en caída libre a lo desconocido. Me estoy transformando…“

Keysha – Planerladen, Dortmund

Pedro – Jugendclub OC23, Berlin

„Entre muitas coisas a destacar nas atividades que venho desempenhando no projeto, há uma que não sai do foco: o dia 28 de outubro, dia em que o OC deu uma oferta de exposição e ensino de artes de circo na Antonplaz – FOI INCRÍVEL! Já contávamos dois dias das minhas aulas de malabarismo de escamoteamento. Modesta e honestamente, não faltaram elogios do meu colega e professor, e também dos outros colegas que acompanháram o meu desenvolvimento na arte. Puxa! Naquele dia, eu já podia dar uma iniciação a outros novatos. E, isso me rendeu um maravilhoso tempo na companhia das crianças que amaram a oferta de circo que nós dois, proporcionamos naquele lugar. Foi lindo. Tive até experiências com um grupo de jovens portadores de síndrome de Down que muito alegraram a minha experiência naquele lugar, fora as tantas outras artes que estávam a ser expostas por diversas instituições, maioritariamente gratuítas, que là estávam. Um dia a não esquecer!“

„Unter den vielen Aktivitäten, die ich im Rahmen des Projekts unternommen habe, gibt es eine, die nicht aus dem Fokus gerät: der 28. Oktober, der Tag, an dem das OC eine Ausstellung und ein Zirkusangebot am Antonplatz veranstaltete – ES WAR UNGLAUBLICH! Es waren bereits zwei Tage meines Jonglierunterrichts vergangen. In aller Bescheidenheit und Ehrlichkeit wurde ich von meinem Kollegen und Lehrer und auch von den anderen Kollegen, die meine Entwicklung in der Kunst verfolgt hatten, sehr gelobt. Wow, an diesem Tag konnte ich schon anderen Anfängern eine Einweisung geben. Und das hat mir eine wunderbare Zeit in der Gesellschaft der Kinder beschert, die das Zirkusangebot, das wir beide an diesem Ort anboten, liebten. Es war wunderschön. Ich machte sogar Erfahrungen mit einer Gruppe von jungen Menschen mit Down-Syndrom, die meine Erlebnisse an diesem Ort aufhellten, ganz zu schweigen von den vielen anderen Künsten, die dort von verschiedenen Institutionen, meist kostenlos, angeboten wurden. Ein Tag, den man nicht vergisst!“