Alle Schäfchen sind über den Teich!

Die diesjährige Alegro-Nord-Süd-Generation G9 hat es geschafft – alle Freiwilligen sind nun endlich ausgereist und wohlbehalten in ihren Projekten in Ecuador und Mosambik angekommen! Bis dahin war der Weg steinig, man kann es nicht anders sagen. Umso mehr freuen wir uns und sind stolz, dass diese 13 mutigen jungen Menschen der globalen Lage trotzen und sich aufmachen in ein weltwärts-Jahr mit Alegro.

Nach unseren Online-Kennenlern-Wochenende ging es zum Glück weiter mit einem Real-Life-Seminar:

Endlich war der große Tag gekommen – nach vielen Zoom-Sessions konnten wir uns persönlich kennenlernen, und zwar auf Burg Lohra in Thüringen, in den Ausläufern des Harz. Mit wenig Internet- und Handyempfang verbrachten wir 7 intensive Tage an diesem idyllischen Ort. Es gab einen regen Austausch über Themen wie Kolonialismus, Buen Vivir, eigene (körperliche) Grenzen, die Geschichte Ecuadors und Mosambiks und die kritischen Punkte am Freiwilligendienst. Worum geht es dabei eigentlich? Um die anderen, um uns, ums „Helfen“, ums Lernen? Warum machen wir das? Viele große Fragen standen im Raum, denen die Gruppe mit Ernsthaftigkeit und Genauigkeit begegneten. Und wenn es mal nicht so ernst zuging, tanzten wir im Regen, gingen wandern, spielten Volleyball, Backgammon, Frisbee oder Mogelmotte, machten Lagerfeuer, kochten wie Gourmets und wuchsen als Gruppe zusammen.

Die G9 ist eine liebenswerte Gruppe, mutig und respektvoll in der Auseinandersetzung. Man merkt, dass sich füreinander interessiert wird und schon innerhalb kurzer Zeit entwickelte sich eine tolle Dynamik. Sie ist – für deutsche FWD-Verhältnisse – eine diverse Gruppe in Sachen Alter und Background. Neben einigen Abiturient*innen haben wir auch einen Tischler an Bord, eine Forstwirtin, eine Erzieherin, einen BWLer und eine Bankkauffrau.

Das Ausreiseseminar Ende September war für die meisten Freiwilligen wie eine eigene Welt, zwischen Abschied und Neubeginn. Gleichzeitig war diese schöne Zeit ihr gemeinsamer Schritt in den Freiwilligendienst.
6 Tage verbrachte die Gruppe mit den Freiwilligen der R4 und einigen Begleiter*innen an dem inspirierenden Ort Wukania in Biesenthal.
Grundlegende Themen wie Rassismus, eigene Privilegien, Klimagerechtigkeit und der Kritik am FWD waren wichtige Inhalte der Einheiten. Lawrence Oduro-Sarpong, ein interkultureller Diversity-Trainer, war einen Tag zu Gast als Workshopleiter auf dem Seminar. Es wurde viel gelacht, getanzt, reflektiert, innegehalten, gesucht, gefunden, gelernt, seeeehr kalt gebadet, sich am Kamin aufgewärmt, eine Zeremonie erlebt, Bötchen mit Kerzen und Wünschen über den See verschickt, mosambikanisch und ecuadorianisch gekocht, am Lagerfeuer gesessen, gewandert, sich ausgetauscht, informiert, Briefe geschrieben und am Ende natürlich verabschiedet.

In der letzten Nacht fuhren Charly, Andrea und Johanna mit 8 Freiwilligen zum Flughafen. 5 von ihnen flogen nach Quito und drei nach Maputo. Bevor sie in ihre Projekte starteten, verbrachten sie noch drei Tage zusammen mit den Mentorinnen vor Ort auf den Ankommensseminaren. Die anderen 6 Freiwilligen, die noch nicht mit ausreisten, blieben für drei weitere Seminartage in Wukania. Sie sind mittlerweile auch ausgereist – der Freiwilligendienst hat nun also für alle Schäfchen offiziell begonnen!

Kommentare sind geschlossen.